
Die Neuausrichtung der Velberter Grundschulen werden in der Schulausschusssitzung am 11.2.2016 der bestimmende Tagesordnungspunkt sein. Wichtige Entscheidungen sind zu beschließen.
Ausgangslage für diese Entscheidungen
Velbert-Mitte:
Durch Misswirtschaft bei der Instandhaltung von städtischen Immobilien - darunter auch 4 Grundschulen in Velbert-Mitte - kam die Verwaltung in Zugzwang als der Schulentwicklungsplan der Fa. Biregio im vergangenen Jahr vorgelegt wurde. Das Gemeindeprüfungsamt, dass ebenfalls zur Überprüfung der Grundschullandschaft eingebunden wurde, kam zu Ergebnissen, die die Gebäudesubstanz, die Wirtschaftlichkeit und die Nutzbarkeit massiv bemängeln und vor diesem Hintergrund eine massive Veränderung anregen.
Diese Gutachten kamen zu dem Ergebnis, dass die Schule Sontumer Straße, die Albert-Schweitzer Grundschule und die Ludgerus Grundschule in einem neuen Schulgebäude untergebracht werden sollen. Diese Schule soll fünfzügig und nach neuesten pädagogischen Vorgaben ( Inklusion ) gebaut werden.
Ein weiteres Phänomen trifft allerdings auch auf diese Schulen zu: auch der Brandschutz ist nicht auf den neuesten Stand. Erschwerend kommt noch hinzu, dass es, obwohl der Verwaltung bekannt war, dass die Bausubstanz marode war, immer wieder Wahlgeschenke gab, die an diese Schulen großzügig vergeben wurden, z.B. eine neue Toilettenanlage an der Sontumer Str.,ein Wahlgeschenk vom ehem. Bürgermeister Freitag im Wahlkampf 2009. Geld, das bei diesem Kenntnisstand nicht hätte ausgegeben werden sollen.
In die marode Bausubstanz wurde kein Geld investiert und nun haben wir das Ergebnis. Fazit: städtische Gebäude scheinen eine maximale Lebensdauer von 30 bis 50 Jahre zu haben.
Die Schule am Baum soll aus diesen Gründen ebenfalls sukzessiv aufgelöst werden und die neu einzuschulenden Kinder sollen an der Gerhard-Hauptmann-Schule am Kostenberg oder an der Schule im Ortsteil Birth angemeldet werden.
unsere Lösungen:
Velbert-Mitte:
Nach eingehenden Beratungen ist unsere Fraktion zu folgenden Vorschlägen gekommen:
Der Neubau ist nunmehr nicht mehr abzuwenden und sollte dann auch - trotz aller Kritik- in Angriff genommen werden um unseren jüngsten Schülern bestmögliche Voraussetzungen zu bieten. Ein geeigneter Standort könnte der Wasserturmsportplatz oder der Standort der ehem. Pestalozzischule sein.
Wir fordern allerdings, dass dieser Neubau in der Zukunft - anders als bisher -, wie bereits oben erwähnt, von Immobilienmanagement der Verwaltung in Ordnung gehalten wird und wir haben die Hoffnung, da seit geraumer Zeit in dieser Abteilung ein anderer, besserer Wind weht, dass dies auch geschehen wird.
Als Alternative können wir uns auch vorstellen, zwei neue Schulen mit einer Dreizügigkeit zu errichten, da eine fünfzügige Grundschule für unsere kleinsten Schüler/innen unübersichtlich sein könnte aber auch die Organisation einer solch großen Schule schwierig erscheint.
Bei der sukzessiven Aufgabe der Schule am Baum werden wir uns sehr schwer tun, sehen aber auch die baulichen Mängel an dieser Schule, die eine andere Alternative wohl nicht zulassen.
Schade ist nur, dass die Turnhalle, die nach langen Jahren des Wartens gebaut wurde nunmehr an der falschen Stelle steht.
Ausgangslage Neviges, Tönisheide und Siepen
Neviges:
Für die evgl. Grundschule Neviges wird ein relativ hohes Instandsetzungsvolumen in den nächsten 10 Jahren prognostiziert, dass aber hauptsächlich auf eine eventuelle Erneuerung des Daches zurück zu führen ist. z.Z. ist das Dach einwandfrei in Ordnung.
Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass in den letzten Jahren erhebliche Summen in diese Schule investiert wurden : Die Fenster wurden erneuert, neue Räume für die OGS wurden angebaut und die Turnhalle und der Mehrzweckraum wurde mit Mitteln des Konjunkturpaketes II ertüchtigt. Zeitnah wurden erhebliche Mittel in den Brandschutz investiert.
Seitens der Fa. Biregio und des GPA wurde eine Verlagerung zur Heinrich-Kölver Realschule vorgeschlagen, dem wir aber aus den nachfolgenden Gründen nicht zustimmen können.
unsere Lösung:
Die evgl. Grundschule bleibt aus folgenden Gründen am jetzigen Standort:
Die bisher getätigten Investitionen von ca. € 1.000.000,--wären bei einem Umzug unumgänglich verloren.
Die Eltern haben den gesamten Schulbereich im letzten Jahr renoviert ( Anstrich, etc. )
Bei einem Umzug zur HKS gäbe es keine Schule mehr in Neviges-Mitte
Der Schulweg zur HKS wurde vom Oberverwaltungsgericht Münster schon für Realschüler als gefährlich eingestuft. Für Grundschüler um so mehr nicht zumutbar.
Da sich die Aufnahme von Flüchtlingen im alten Krankenhaus Neviges auch auf die evgl. Grundschule auswirkt, da für das Schuljahr 2016/2017 bereits 6 Schüler/innen -Kinder von Flüchtlingen angemeldet wurden ist diese Schule am jetzigen Standort genau richtig.
Tönisheide:
An dieser Schule werden die Sünden der Vergangenheit - Investitionsstau - wieder einmal sehr deutlich.
In die Substanz des Gebäudes wurde nicht investiert, weder an der Kirchstraße noch an der Nevigeser Straße.
Auch die Beschulung an zwei Standorten ist organisatorisch nicht optimal.
Von der Fa. Biregio, GPA und der Verwaltung wird ein Umzug zur Heinrich-Kölver Realschule vorgeschlagen, den wir ebenfalls ablehnen.
unsere Lösung:
das Schulgebäude an der Nevigeser Straße wird aufgegeben. An das zentral gelegene Schulgebäude an der Kirchstraße werden eine OGS und weitere Klassenräume, für die zwei an der Nevigeser Straße beschulten Klassen, angebaut.
Das dort bestehende Altgebäude wird saniert und renoviert.
Gründe:
Vor zwei Jahren wurde der Pausenhof und das Dach dieses Hofes für ca. € 160.000,-- erneuert.
Der Standort liegt für alle Tönisheider zentral, in ruhiger Lage und ist fußläufig zu erreichen, mit ganz wenigen Ausnahmen.
der Grundschulstandort Tönisheide würde damit gestärkt werden und die Anmeldezahlen würden ansteigen.
Siepen:
Hier wird angeregt die beiden Schulen - Sonnenschule und Regenbogenschule - zusammen zu legen
An den Gebäuden soll es keine wesentlichen Veränderungen geben. Auch diese Zusammenlegung können wir nicht mittragen.
unsere Lösung:
Die Schulen bleiben unverändert bestehen, da es nicht sinnvoll erscheint eine konfessionelle Schule und eine städtischem Schule zusammen zu legen. Bei der Auflösung einer konfessionellen Schule sind die Eltern in der Mitbestimmung.
Das Gebäude der Sonnenschule ist erst vor drei Jahren neu erstellt worden, mit einem Kostenaufwand von ca. €1.800.000,--.
Beide Gebäude existieren getrennt voneinander.
Ausgangslage Langenberg, Bonsfeld und Nierenhof
für die vier Grundschulen schlägt die Fa Biregio vor, langfristig nur noch 2 Grundschulen vorzuhalten.
Es werden optional zwei Lösungen vorgeschlagen, die aber unserer Ansicht nach, nicht zielführend sind,
da die Wilhelm-Ophüls-Schule im letzten Jahr komplett saniert wurde und daher eine Aufgabe dieser Schule ins Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes Eingang finden würde. Die aktuelle Situation hat gerade diese Planung allerdings eingeholt. Auch eine angeregte Zusammenlegung der Schule Kuhstraße mit der Wilhelm-Ophüls-Schule kommt für uns derzeit nicht in Frage.
unsere Lösung:
Die Schule an der Kohlenstraße ist eine Dependance der Schule an der Hüserstraße. Dieses sollte bestehen bleiben, da gerade in Nierenhof neue Bebauungsgebiete entstanden sind und zukünftig entstehen werden. Diese Entwicklung sollte abgewartet werden. Die geplante Bebauung des Sportplatzes in Bonsfeld wird für ein Ansteigen der Schülerzahlen sorgen. Wir plädieren dafür, die Standorte weiterhin so bestehen zu lassen und die Entwicklung der Schülerzahlen abzuwarten.
Bei der speziellen Topographie Langenbergs erscheint eine Reduzierung auf zwei Grundschulen unmöglich.
Abschließend fordern wir die Verwaltung auf, die aktuellen Flüchtlingszahlen und die für 2016 prognostizierten Zahlen in die Planungen aufzunehmen.
Ebenfalls sind größere geplante oder in der Umsetzung befindliche Baugebiete zu berücksichtigen.
Wer Schule plant sollte seine Hausaufgaben gemacht haben!