Neuer Konflikt beim Kalksteinabbau in Wülfrath?

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Rheinkalk beansprucht mehr Abbaufläche auf Wülfrather Stadtgebiet

In den letzten Tagen hat die Wülfrather Lokalpresse über die große Sorge von Rheinkalk Wülfrath berichtet, in einigen Jahren nicht mehr genügend Kalkstein abbauen zu können. Hintergrund sind die seit geraumer Zeit laufenden Arbeiten der Bezirksregierung Düsseldorf an einem neuen Regionalplan. Dieser wird in etwa alle 20 Jahre umfassend überarbeitet und bildet für alle Städte und Kreise im Regierungsbezirk Düsseldorf die wichtigste Grundlage für die örtliche Entwicklung.

Der Regionalplan liefert verbindliche Vorgaben und legt die örtlichen Handlungsspielräume in den Bereichen Wohnen und Gewerbe weitgehend fest. Der Plan ist bei allen Flächennutzungs- und Bauleitplanungen vor Ort zu beachten.

Aus Sicht von Rheinkalk, des größten Herstellers von Kalk- und Dolomiterzeugnissen in Europa, beinhaltet der neue Regionalplan Veränderungen, die die Unternehmensinteressen erheblich berühren, die Zukunft des Kalksteinabbaus in Frage stellen und damit den Standort Kalkwerk Flandersbach in seiner Existenz gefährden. In seiner Stellungnahme zum Regionalplan begründet das Unternehmen seine Veränderungswünsche vor allem mit dem Hinweis, dass die tatsächlich noch vorhandenen Abbauvorräte und -qualitäten in den Steinbrüchen Rohdenhaus und Silberberg deutlich niedriger seien als noch vor einigen Jahren angenommen. Bliebe es bei den Vorgaben im Entwurf des neuen Regionalplans, stände dem Kalkwerk noch ein Restvorrat von insgesamt 248 Millionen Tonnen zur Verfügung. Das reicht für etwa 24 Jahre Abbau. Käme die Bezirkungsregierung den Veränderungswünschen von Rheinkalk nach, stiege das abbaufähige Kalksteinvolumen auf 457 Millionen Tonnen und würde in etwa doppelt so lange reichen.

Neuer Konflikt zwischen Rohstoffinteressen von Unternehmen und Bürgern?

Folgerichtig fordert Rheinkalk mit Nachdruck zeichnerische Anpassungen im Planentwurf der Bezirksregierung. Einleitend heißt es in der achtseitigen Stellungnahme: „Es ist daher unbedingt erforderlich, die zeichnerischen Darstellungen im Stadtgebiet Wülfrath für den Standort Kalkwerk Flandersbach sowohl zeitlich-physisch als auch räumlich dem heutigen Erkenntnisstand anzupassen.“

Übersetzt: Mehr Zeit und zusätzliche Flächen für den Kalksteinabbau - vorerst nur auf Wülfrather Stadtgebiet. Dafür sollen unter anderem Straßen weichen oder verlegt werden und Eingriffe in die Landschaft erfolgen.

Die Stadtverwaltung in Wülfrath unterstützt das Ansinnen von Rheinkalk und schlägt dem Rat folgerichtig vor, sich der Stellungnahme des Unternehmens anzuschließen. Der "Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung" der Stadt Wülfrath wird das Thema am 27. Februar 2015 vorberaten. Die endgültige Beschlussfassung durch den Wülfrather Rat ist für den 3. März 2015 terminiert. Die Diskussionen in der Nachbarstadt könnten noch spannend werden.

 

Hans-Dieter Schneider



© www.velbert-anders.de   Donnerstag, 19. Februar 2015 16:50 Schneider

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