
Skrupellose Umweltverschmutzer am Werk
Die letzten Meter auf dem Weg von der Straße Am Brangenberg zum Kinderheim führen durch den Wald. Kurz vor dem Abzweig des Fußweges ins Birkental liegt linkerhand der „Tatort“. Gewissenlose Mitbürger haben die von den oberhalb gelegenen Häusern kaum einsehbare Lage genutzt, um im Wald rund 15 Altreifen und anderen Unrat kostenfrei loszuwerden. Eine Sauerei allererster Güte. Gelten für die Entsorgung von Altreifen doch strenge gesetzliche Auflagen.
Alte Reifen dürfen nicht in den Hausmüll
Auch wenn Reifen umgangssprachlich mitunter Gummis genannt werden, bestehen sie keineswegs nur aus Gummi. Reifen sind vielmehr echte High-Tech-Produkte, die sich aus unterschiedlichsten Materialien wie Gummi, Textilien und Eisen zusammensetzen. Aus diesem Grund gelten sie als Verbundabfall. Das heißt, die einzelnen Bestandteile müssen vor der Entsorgung erst voneinander getrennt werden. Da dies aber nur darauf spezialisierte Unternehmen können, ist es nicht erlaubt, die alten Autoreifen einfach mit dem Hausmüll oder Sperrmüll zu entsorgen, geschweige denn im Wald abzukippen.
Kostengünstige Entsorgungsmöglichkeiten auch in Velbert
Eine Möglichkeit, die alten Autoreifen loszuwerden, besteht darin, sie bei einem Reifenwechsel gleich beim Händler zu belassen. Daneben existieren Unternehmen, die sich auf die Reifenentsorgung spezialisiert haben und diese für ein geringes Entgelt (schon ab einem Euro pro Reifen) entgegennehmen. Eine dritte Möglichkeit bietet der Wertstoffhof an der Industriestraße. Übrigens wird ein Großteil der abgegebenen Reifen gar nicht entsorgt. Stattdessen werden die Pneus zu Granulat verarbeitet, als Brennstoff in der Zementindustrie eingesetzt oder bei der Runderneuerung verwertet. Reifen, die noch etwas Profil aufweisen, werden auch ins Ausland exportiert.
Velberter Bürger zahlt die Zeche
Durch die illegale Entsorgung hat der Verursacher einige wenige Euros an Kosten gespart. Für den Velberter Bürger kommt die Rechnung dagegen teurer. Müssen doch Mitarbeiter der Technischen Betriebe eigens mit einem Kleinlaster anreisen, um diese wilde Müllkippe zu beseitigen. Für die Fahrt zum „Tatort“, die mühsame Bergung der einzelnen Reifen, den Abtransport und die umweltgerechte Entsorgung kommt da schnell ein kleiner dreistelliger Betrag zusammen.