Großprojekt "Marktzentrum" gestoppt

marktzentrum ece planViele Jahre haben die Stadtentwickler und Wirtschaftsförderer vergeblich versucht, unmittelbar neben dem Forum Niederberg ein Kongresshotel anzusie­deln. Mit Hilfe des Hotels sollte das hoch defizitäre Forum besser ausgelastet und zum Kongress- und Veranstaltungs­zentrum ausgebaut werden. Nachdem selbst europaweite Ausschreibungen keine Interessenten auf den Plan riefen, wurde das Vorhaben im Jahr 2008 endgültig abgeblasen und durch die Idee eines Marktzentrums ersetzt. Ein besonderer Schandfleck, das schon lange leer stehende alte Marktzentrum am Chatelleraultweg, sollte dabei einbezogen werden.

Heiß diskutiert und über die Jahre von zahlreichen Befürwortern und Gegnern be­glei­tet, nahm die Idee vom Einkaufsglück auf beachtlichen 20.000 Quadratmetern mehr und mehr Gestalt an. Mit der Erarbeitung eines neuen Bebauungsplanes für das Gebiet, natürlich unter umfänglicher Beteiligung von Behörden und Öffentlichkeit, wurde der erste wichtige Grundstein für die Verwirklichung der Pläne gelegt. Es folgten diverse Grundstückübertragungen und der Abschluss eines sogenannten städtebau­lichen Vertrags mit den Projektentwicklern. In einem solchen Vertrag werden die Belange der Stadt und ihrer Bürger berücksichtigt, geht es beispielsweise um Fragen wie die Fassadengestaltung. In diese Zeit der Vorbereitungen fiel auch die endgültige Schließung der ehemaligen Hertie-Filiale an der Grünstraße und damit eine drastische Reduzierung des Warenangebots in Velbert-Mitte. Aber das ist eine andere Geschichte.

Mit den Investoren HBB und ECE, soviel ist klar, waren seriöse und finanzkräftige Partner an Bord, die ihr Geschäft verstehen. Die durch den Bau und den erfolgreichen Betrieb von weit über 100 Einkaufszentren, verteilt auf ganz Europa, ihr Können bereits unter Beweis gestellt hatten. Und die die realistische Chance sahen, auch in Velbert ein solches Projekt zum Wohle aller Beteiligten zu realisieren. Seit Ende Oktober sieht nun alles anders aus. Nach Abwägung aller Fakten und der Ausschöpfung aller denkbaren Möglichkeiten kamen die Investoren zu dem Ergebnis, dass das Projekt unter den zwischenzeitlich veränderten Bedingungen nicht wirtschaftlich zu realisieren sei.

Welches die genauen Gründe für die Kehrt­wende der Investoren sind und welche Rolle städtische Stellen (Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung) bzw. betroffene Grundstückeigentümer gespielt haben, erschließt sich einstweilen nicht. Die Begründungen der Investoren für den Rückzug sind schwer zu deuten. Neue Erkenntnisse bringt vielleicht eine auf Initiative von „Velbert anders“ angesetzte Sondersitzung des Rates am 12. November 2013. In dieser Sitzung erwarten wir Hintergrundinformationen zu den Abläufen und Ursachen, die letztlich zum Ausstieg der Investoren aus dem Projekt geführt haben.

Wichtig für uns: Mit dem unvermittelten Stopp des Projektes „Marktzentrum“ ist aus den verschiedenen, teils eng aufeinander abgestimmten Maßnahmen zur Innenstadtentwicklung in Velbert-Mitte nicht nur ein wichtiger (wie der Bürgermeister meint), sondern der wichtigste Baustein heraus­gebrochen. Was auch die anderen "Bausteine" der Innenstadtentwicklung tangiert! Zahlreiche andere Aktivitäten (beispielsweise die Umgestaltung des Platzes Am Offers mit geplanten Kosten von rund 1,4 Mio. Euro) sind anders als das privat geplante Marktzentrum mit erheblichen finanziellen Auswirkungen für die Stadtkasse verbunden, parallel zu den Arbeiten der Projektentwickler und vielfach sogar mit speziellem Blick auf das Marktzentrum vorangetrieben worden. Angesichts der durch den Projektstopp stark veränderten Sachlage müssen deshalb kurzfristig sämtliche Bausteine der Innenstadtentwicklung einer Überprüfung unterzogen und deren Sinnhaftigkeit ggfs. neu bewertet werden.


© www.velbert-anders.de   Donnerstag, 7. November 2013 15:48 Schneider

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