freitagsgedanken - über wahlversprechen

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Liebe Velberterinnen, liebe Velberter,

es ist jetzt schon wieder ein paar Wochen her, da sollte ich an einer Podiumsdiskussion zum Thema Klimaschutz am Geschwister-Scholl-Gymnasium teilnehmen. Zugegeben, das ist nicht gerade mein Spezialthema, aber ich dachte mir, ein Besuch an meiner alten Schule ist sicher mal ganz interessant.

Das war er übrigens auch - und das, was die jungen Menschen (10. Schuljahr) an ihrem Projekttag so zum Thema Klimaschutz erarbeitet hatten, war mehr als beachtenswert: weder bornierter Protest noch Träumereien aus dem Wolkenkuckucksheim, sondern ganz konkrete lokale Themen mit realistischen Vorschlägen: von mehr Grünflächen in der Stadt bis zur Verbesserung des ÖPNV. So hatte eine Gruppe herausgearbeitet, dass die Zahl der sogenannten "Elterntaxis" (wenn Sie nicht wissen, was das ist, kommen Sie mal morgens kurz vor Acht an die Kastanienallee....) und damit klimaschädlicher Individualverkehr sicher reduziert werden könnte, wenn die (Schul-)busse morgens nicht so überfüllt und schmutzig wären.

Rückblende ins Jahr 1978: nach vier Jahren Grundschule Birth ging es für einige meiner Freunde und mich an das Geschwister-Scholl-Gymnasium (damals noch ohne diesen Namen und an der Poststraße im heutigen Gesamtschulgebäude). Elterntaxis gab es noch nicht (die meisten Familien hatten maximal ein Auto und damit war Papa um die Zeit schon zur Arbeit). So ging es also in den Bus - der so überfüllt und schmutzig war, dass wir dann lieber doch zu Fuß gegangen sind. Nun, das zu Fuß gehen hat uns sicher nicht geschadet - aber das ist eine andere Geschichte. Mir geht es um Folgendes: seit vielen Jahrzehnten kann man vor Wahlen immer alles Mögliche von der "Verbesserung des ÖPNV" lesen und wie wichtig die Förderung von Bus und Bahn ist. Wenn nur 5 % dieser Wahlversprechen in den letzten 40 Jahren umgesetzt worden wären, dann wäre eine Busfahrt morgens um halb acht eher so etwas wie ein Wellnessaufenthalt. Scheint aber nicht so gut geklappt zu haben - wie ich beim Projekttag am Gymnasium hören durfte.

Wirklich überrascht hat mich das nicht. Wenn Sie viel Zeit haben, dann recherchieren Sie doch mal, was uns die örtlichen Parteien vor fünf Jahren in ihren Wahlprogrammen versprochen haben und vergleichen das mit dem, was dann wirklich passiert ist. Wenn Sie nicht so viel Zeit haben, verrate ich Ihnen das Ergebnis: versprochen wurde viel, realisiert so gut wie nix! Lust auf ein paar Highlights aus den Programmen der beiden Parteien, die die Ratsmehrheit stellen, also durchaus die Macht hatten, ihre Programme umzusetzen:

 

  • "Ortsbusse sollen für alle Bürger kostenfrei sein" (CDU) - leider ist es dann doch für alle Bürger teurer geworden....
  • "Die Gewerbesteuer soll gesenkt werden" (CDU) - ist mit den Stimmen der CDU inzwischen erhöht worden....
  • "Ein Kino im Bereich Hertie" (Grüne) - ohne Worte....
  • "Ausbau und Stärkung des sozialen Wohnungsbaus" (Grüne) - die Zahl der Sozialwohnungen ist in Velbert in den letzten 5 Jahren gesunken....
Klar, es ist so gut wie nie genug Geld da, um alle Pläne in 5 Jahren zu erfüllen. Und sicher brauchen Parteien Programme, schon um nicht beliebig zu sein, sich zu unterscheiden und zumindest eine grobe Richtung zu haben, sozusagen "politische Leitplanken", damit man nicht aus der Kurve fliegt.

ABER man muss auch sagen: das mit dem fehlenden Geld kennen die meisten von uns  privat. Alles geht eben nicht und da wäre es keine Schande, darauf hinzuweisen, dass man viele Wünsche hat, sie aber eben leider gerade nicht erfüllbar sind. Und es ist sicher auch keine Schande, mal einfach auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben und nicht ins Visionäre abzuschweifen (wie sagte Helmut Schmidt so schön: wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen).

Nun ja, jetzt gibt es doch wieder dicke Wahlprogramme zur nächsten Kommunalwahl am 14.9.. Ein besonders dickes (sehr schick auf Hochglanzpapier) lag letzte Woche in meinem Brfiefkasten. Und wen wundert´s: es steht fast wieder das Gleiche drin wie beim letzten Mal....

Das Wahlprogramm der Wählergemeinschaft VELBERT ANDERS passt übrigens auf eine DIN A - 4 - Seite. Versprechen gibt es gar keine, jedenfalls keine, die zusätzliches Geld kosten. Dazu müsste ja erstmal wieder Geld da sein. Was auch mit knapper Kasse angepackt werden kann, steht drin, keine Visionen, sondern nur konkrete Punkte. Man hat sich auf das beschränkt, was man ANDERS machen will. Näheres unter www.velbert-anders.de.

Natürlich fällt das einer unabhängigen Wählergemeinschaft auch leichter, denn man kann auf den ganzen ideologischen Ballast der Bundesparteien verzichten. Ich bin vor ein paar Tage gefragt worden, ob VELBERT ANDERS denn eher links oder eher rechts oder eher "Mitte" sei. Weder noch, war meine Antwort, aber immer an Ihrer Seite!

Vor allem sind die nächsten 5 Jahre nur sehr begrenzt planbar. WELCHE neuen Herausforderungen auf den Stadtrat bis 2030 zukommen, weiß heute noch niemand genau. Wichtiger erscheint mir das "WIE": WIE geht man an neue Herausforderungen heran? Finden Sie, dass dies unideologisch, pragmatisch, bürgernah und realistisch erfolgen sollte?

Dann sind Sie bei VELBERT ANDERS richtig.

Deshalb bin ich jetzt auch dabei. 

In diesem Sinne verbleibe ich mit den besten Grüßen für ein wunderschönes Wochenende. Ich würde mich freuen, wenn meine Gedanken auch am nächsten Freitag den Weg zu Ihnen finden. Es wird dann um Arbeitsplätze in Velbert gehen.

(freitagsgedanken erscheinen wöchentlich, natürlich freitags, auf der homepage von VELBERT ANDERS und geben die persönliche Meinung von Stefan Freitag wieder. Stefan Freitag, ehemaliger parteiloser Bürgermeister Velberts kandidiert bei den Kommunalwahlen am 14.09.2025 für die Wählergemeinschaft VELBERT ANDERS für den Kreistag und für den Stadtrat) 

 

 



© www.velbert-anders.de   Freitag, 22. August 2025 06:00 Freitag

30 Jahre Wählergemeinschaft "VELBERT anders"

Lokal verankert. Seit der Gründung am 26. April 1994 sind wir in Velbert verankert. Als erste, ausschließlich für die Orts- bzw. Stadtteile Langenberg, Neviges, Tönisheide und Velbert tätige, freie Wählergemeinschaft haben wir hier unsere Basis und prägen die Politik für die Velberter Bürger ohne ideologische Vorbehalte mit. Die Überlegungen, die vor drei Jahrzehnten zur Gründung von „VELBERT anders“ geführt haben, sind nach wie vor aktuell: Bürgernähe, konstruktive Mitarbeit auf kommunaler Ebene, anstelle lautsprecherischer Polemik allein zu Wahlkampfzeiten, ideologisch unabhängig und keiner Landes-oder Bundesregierung verpflichtet. -anders eben!
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